Schwerpunkt: Angst- und Zwangsstörungen
In meiner Praxis können grundsätzlich alle psychischen Erkrankungen behandelt werden. Ein besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit liegt in der Behandlung von Angst- und Zwangsstörungen.


Angststörungen
Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Es gibt verschiedene Formen, deren gemeinsamer emotionaler Nenner die Angst und ihre psychovegetativen Symptome sind wie u.a. Herzklopfen, Schwitzen oder Zittern. In der Behandlung von Angsterkrankungen gibt es viele Gemeinsamkeiten, dennoch weist jede Form spezifischen Merkmale auf, für die wiederum entsprechende Interventionen und Behandlungsstrategien entwickelt wurden.
Ängste treten in unterschiedlichen Formen auf, zum Beispiel:
-
Soziale Ängste - ausgeprägte Angst im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen
-
Generalisierte Angststörung - anhaltende Anspannung, Sorge und Befürchtungen
-
Agoraphobie - Angst vor bestimmten Orten oder Situationen
-
Panikstörung - Plötzlich auftretende Panikattacken
-
Spezifische Phobien - u.a. Höhenangst, Tierphobien, Flugangst
Bei der Behandlung von Ängsten stehen der Verhaltenstherapie verschiedene bewährte Methoden zur Verfügung, die je nach Art der Angsterkrankung individuell eingesetzt werden und deren Wirksamkeit in Studien wiederholt gezeigt werden konnte.
Dazu kann die Arbeit an belastenden Gedanken gehören: Wir prüfen gemeinsam angstauslösende Bewertungen oder übermäßig selbstkritische Gedanken und entwickeln realistischere, hilfreichere Sichtweisen. Ein wichtiger Baustein ist in vielen Fällen zudem das Aufsuchen angstauslösender Situationen, auch Exposition genannt. Die strukturierte und geleitete Konfrontation mit angstauslösenden Orten, Situationen oder Gedanken hilft, Vermeidung schrittweise abzubauen und die Angst langfristig zu reduzieren. Die bewusste Förderung positiver Verstärker spielt in der Therapie ebenso eine wichtige Rolle – gemeinsam stärken wir Ihre Ressourcen, um Ihr Leben wieder aktiv zu gestalten und mehr positive Erfahrungen zu ermöglichen.
Zwangsstörungen
Zwangsstörungen sind in ihrem Erscheinungsbild vielgestaltig, gemeinsam ist jedoch allen, dass sie sehr zeitaufwändig sind, zu einer starken Beeinträchtigung im Alltag und einer Verringerung der Lebensqualität führen. Wesentliche Merkmale einer Zwangsstörung sind wiederkehrende Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen, denen sich die Betroffenen meist ausgeliefert fühlen. Häufig führen Ängste oder Schamgefühle dazu, dass professionelle Hilfe erst spät in Anspruch genommen wird – dabei können Zwangserkrankungen durch die kognitive Verhaltenstherapie effektiv behandelt werden.
-
Zwangsgedanken sind aufdringliche Gedanken, Bilder oder Impulse, die als belastend und unkontrollierbar erlebt werden und Angst, Ekel oder Unbehagen hervorrufen. Sie zu ignorieren oder ihnen Widerstand zu leisten ist kaum möglich.: z. B. die ständige Angst, jemandem durch Unachtsamkeit zu schaden, oder quälende Zweifel, ob man einen Fehler gemacht hat.
-
Zwangshandlungen sind wiederholte Verhaltensweisen und Rituale, die von den Betroffenen durchgeführt werden, um Angst oder Anspannung zu verringern: z. B. übermäßiges Händewaschen, ständiges Kontrollieren von Türen und Elektrogeräten oder das Zählen und Ordnen nach bestimmten Regeln.
In der Behandlung von Zwangserkrankungen hat sich die Exposition mit Reaktionsverhinderung als zentraler Baustein bewährt: Betroffene setzen sich gezielt angstauslösenden Situationen aus (Exposition) und unterlassen gleichzeitig die üblichen Zwangshandlungen (Reaktionsverhinderung). So sollen neue Lernerfahrungen gemacht und die Angst durch Aushalten abgebaut werden, was zu einer deutlichen Symptomverbesserung führen kann. Ergänzend dazu arbeiten wir an typischen Denkmustern, die Zwänge aufrechterhalten: Wir hinterfragen Befürchtungen und belastende Gedanken und erarbeiten realistischere, hilfreichere Sichtweisen. Auch Methoden der Achtsamkeit und Entspannungs- und Stressmanagementtechniken können eingesetzt werden, um innere Anspannung zu reduzieren und den Umgang mit Belastungen zu erleichtern. Ziel ist es, Gedanken und Gefühle mit mehr innerem Abstand wahrzunehmen und die Zwänge Schritt für Schritt zu überwinden, um wieder mehr Freiheit und Flexibilität im eigenen Leben zu erlangen.